Schlagwort: RDS

Bröno und die Flüssigkeiten

«Es ist ein Fest.» Pause. Tiefes Einatmen; das kaum sichtbare Mikrofon überträgt den Strom des Lebens über die sensiblen Lautsprecher der PA in den gigantischen Zuschauerraum. Leichtes Kopfnicken des Redners. Alle Scheinwerfer sind auf ihn gerichtet. Er dreht das Haupt von links nach rechts und lässt den Blick über die Unzahl an ovalen Formen schweifen. […]

Ratatouille am Ende des Horizonts

Bina denkt wieder weiter. Tagelang hat sie die Breeder adjustiert und Materie umgewandelt. Während die 耳の神様 in der Umlaufbahn kreist, Cat an irgendwelchen gebreedeten Maschinen bastelt und sie tut, was sie tun muss. Die Effekte der Zeitdilatation fordern ihren Tribut, die in nichts der Ungeduld entsprechen, die von ihr Besitz ergriffen hat. Bina zollt ihm, […]

In der Messe

Cat Tschippitea ist Ingenieurin auf dem Orm-Akkumulator «Hermeneutischer Zirkel». Sie verkörpert den typischen Anpacker, weiblich. Dreck unter den Fingernägeln, der niemals weggeht (schöner: «den man selbst mit avanciertesten Reinigungsmethoden und -mitteln nicht beseitigen konnte, es sei denn man zöge diese Keratinerzeugnisse mit Stumpf und Stiel heraus, was Bröno sicher gern gemacht hätte», aber Selfmachteger-Spretz ist […]

Wieder an Bord, schon wieder

Sie, ich, wer? Geht es in dieser Gesellschaft denn nicht mehr, die Vernunft mit dem Wecker zum Aufwachen zu bewegen? Sie denkt an den Großvater und an den Urgroßvater. Sie alle hatten in der Tradition der Drifter ihren Weg durchs Leben genommen und waren selbstbestimmt und doch durch die Rahmenbedingungen nur innerhalb derselben frei gewesen. […]

Zwangsweise Business

«Meine Herren, ich danke für ihre Zeit und Aufmerksamkeit», flötete ein sichtlich zufriedener Bröno Selfmachteger-Spretz. Im Zeitfenster des Immerwährenden Reichstags hatten sie sich am Rande in Neu Shanghai im Heuport am Dom getroffen, um bei Schampus und Kabeljau die geopolitische Kartierung des Kontinents zu überdenken und Korrekturen an der bisherigen Aufteilung vorzunehmen. «Wir sind uns […]

Traumzeitcrème

Ich warte, warte und warte. Der Fußboden ist exakt solch ein Einerlei, wie die passierte Erbsensuppe der Wandbemalung. Nur in Grau, leicht meliert. An den Wänden klebt ein Kessel Buntes. Auf den Tischen in der Mitte des Raums liegen Zeitschriften, die Geschichten von Menschen erzählen, die es dem Anschein obszönen Reichtums nach gar nicht geben […]