Rapport vom ersten metalabor

Tag 3

Es war ein Kommen und Gehen. Manche gingen und kamen wieder. Andere blieben weg. Neue Leute kamen hinzu. Den Überblick hatte Büttner längst verloren. Heute, das wusste er noch, war Philosophen-Tag.

01) Kuschelzimmer

Im Kuschelzimmer versammelten sich die Philosophen. Neben Rabanus und Klütsch waren Platon, Sokrates, Kant, Sartre, Camus und Husserl zugegen. Die einen lebendig, die anderen in Buchform. Das tat der guten Laune kein Abbruch. Im Hintergrund flimmerte über den Fernseher Monty Python’s Flying Circus.

02) Küche

Wie so oft auf Veranstaltungen und Parties, fanden die intensivsten Gespräche in der Küche statt.

03) Terrasse

Kampmann hatte die Trashpavilion von der Knotenpunkte-Ausstellung im Garten aufgestellt. Fehlte nur noch der Grill, das Fleisch und die Leute, die Bock drauf hatten.

Trashpavilion im Garten.

04) Vortragssaal

Hannah hielt ihren Vortag «Vita activa». Trotz der Eindringlichkeit und Wichtigkeit des Vortrags kicherte Foucault in sich hinein. Er war immer noch auf LSD. Das hatte er vor kurzem am Zabriskie Point eingenommen. Derrida zischte Foucault an, er möge sich doch bitte zusammenreißen. Die Chinesen waren gelangweilt und gingen auf die Terrasse.

05) Garten

Von der Terrasse führte ein kleiner Weg in den japanisch anmutenden Garten. In Wirklichkeit hatte der Hausherr seit Anbeginn der Zeit den Garten sich selbst überlassen. Die heimischen Feen und Trolle hatten sich daraufhin für eine Gartengestaltung nach japanischem Vorbild entschieden. Trotz, oder gerade deswegen fühlten sich die Chinesen wohl. Zhuangzi machte Qigong Übungen. Laotse schaute zu und Konfuzius hielt eine moralinsaure Ansprache. Büttner spulte in Zeitlupentempo die Tai Chi Form ab. Gemeinsam mit Zhuangzi zeichnete er dabei die Grundübungen des Qigong auf ein Seidentuch.

Es ist ein leichtes, die äußere Form zu erlernen.

Abschluss Tag 3)

Graf Zahl, der gerade dabei war Gödel die Zahlen zu diktieren, beendete abrupt das Zählen, stürmte in den Vortragssaal und zeigte dem verdutzten Foucault ein Schild, das er Daniel entrissen hatte.

Oh weh.

Soundtrack: The Beatles, Yellow Submarine, Revolver, 1966, Parlophone