Trigger One

Aus den Bildtagebüchern von Bröno Selfmachteger-Spretz (Teil 1): «Konstruktion. Ergonomie. Handschmeichler. Abdruck, abdrücken. Das soll gut funktionieren und sich gut anfühlen. Dann: Trigger happy.

Trigger One
Abzug. Abdrücker. Zeichnung: Bröno Selfmachteger-Spretz

Es gibt eine Stelle, die den Schmerz, besser: die Pein, denn es ist auch peinlich, deutlich hervorbringt. An dieser Stelle kommen zwei Funktionsteile nicht zueinander. Sie sind Pendants, aber sie werden sich niemals berühren. Im Gegenteil, ist ihr Sinn und Zweck genau darin zu finden, dass sie nun gerade nicht und niemals zusammenfinden. Sie sind sich ähnlich, aber spinnefeind. In dem mechanischen Bauprinzip fungieren der Versatz und die, in die Fläche gedachte Logik der Linienführung, also die Orthogonalität, dazu, dass die Nutzung eine Art masochistisches Wohlbehagen auslöst. Man wird sich des Schmerzes bei der Betätigung des Triggers bewusst und genießt es, während man sich hassen lernt. Wie erotisch ist das denn? Damit wird in gleicherweise so etwas wie ein Wiederholungszwang durch den Trigger getriggert. Es ist exakt diese Schleife, mit der damals auf der Erde die Herren Smith, Wesson, Heckler und Koch uns um ihre Finger gedreht hatten. Wir kommen niemals zu einem Ende. Nie und nimmer.»