Verdutzt schauten Bohl, Büttner und Reuss durch die Windschutzscheibe und sahen Pirsig direkt auf sich zueilen. Er saß auf seiner Maschine und gab Stoff. Warum, fragten die drei Freunde sich, hatte es Pirsig so eilig? War der Beelzebub hinter ihm her?
Es dauerte nicht lange, Pirsig war längst an ihnen vorbei gerast, da zeigte sich der wahre Grund: Die Fascisti Rotolanti waren hinter Pirsig her. Arrogant rollten sie mit ihren protzigen Maschinen an Büttner, Bohl und Reuss vorbei. Grüßten nicht einmal. Aber Wagner ließen sie aus ihren Boxen plärren.
Vladimir Petinkovic, Marina Stift, Victor Hörben, Hector Schabe, Hermann Geringer und Benito Chocque, einer nach dem anderen, rollte mit tödlichem Instinkt an den Reisenden vorbei.
Was zu diesem Zeitpunkt keiner der Freunde wusste, war, dass nicht Pirsig an ihnen vorbei gerast war, sondern Kampmann. Wie das möglich sein konnte, das wussten sie nicht. Wie auch! Sie wussten ja auch nicht, dass das Kampmann war, der zum nächsten Anarchistendorf floh.
Erschüttert von dieser Begegnung, bat Büttner Reuss anzuhalten. Er musste dringend eine Kippe rauchen.
Nachdem sie sich beruhigt hatten versuchte Büttner Kampmann zu erreichen, um ihm zu berichten, was er erlebt hatte und was er noch nicht wusste. Er war sich sicher, dass Kampmann auch nicht wusste, was er nicht wusste. Das würde ein lustiges Telefonat. Leider kam es nicht zustande, weil weit und breit kein PILZ-Anschluss zu entdecken war. Und WASTE funktionierte in der Wüste nicht.
Sie ließen sich nicht entmutigen und setzten ihre Reise fort. Sie wollten unbedingt vor dem Instagram-Hype am Horseshoe Canyon ihre Bilder für den Bildband Bilder aus Erinnerung machen.
Am Abend, sie saßen erschöpft um ein kläglich kleines Lagerfeuer, aßen Bohnen und Speck (Reuss nur Bohnen), hielt Büttner den Vortrag Zen und Disziplin – Wenn Faschisten Motorrad fahren.
Soundtrack: The Beatles, Sun King, Abbey Road, Apple / EMI / Universal Music Group, 1969