Gammler-Retreat

Ich überlege mir, dass es doch viel gescheiter ist ein Gammler-Retreat durchzuführen, statt einsam in einem Kloster dazusitzen, zu meditieren und mich zu sammeln und in mich hineinzuhören, was denn der Körper sagt und das Herz und der Geist und was ich denn will und wollen will und wollen werde. Vielleicht doch lieber bestimmt den Rucksack packen und loswandern und einfach eine Woche rumgammeln. Und sehen, wohin es mich treibt. Vielleicht bestimme ich einen Zielort. Oder auch nicht, denn das ist beim Gammeln nicht notwendig. Ich werde einfach loslaufen. Vielleicht nach Osten, weil ich so selten im Osten bin. Also Richtung Frankfurt und dann weiter in die Rhön. Ich könnte auch trampen oder den Bus nehmen oder mit der Bahn fahren. Übernachten würde ich draußen, im Wald oder auf Wiesen, im Zelt oder unter freiem Himmel. Vielleicht würde ich auch nur mein Tarp mitnehmen, damit mir das Wandern leichter fiele, weil ich weniger Gewicht auf dem Rücken tragen würde. Abends würde ich unter freiem Himmel meditieren und auch am Morgen, nach dem Aufwachen. Was geschehen würde, würde geschehen. Ob ich allein wandere oder in Begleitung, das würde sich zeigen. Speise und Trank würde ich auf meinem Gaskocher zubereiten oder einfach in ein Wirtshaus einkehren.