Seit jeher dient die Fotografie, insbesondere die Kriegsfotografie, der Propaganda der Kriegsparteien.
Jede Fotokampagne ist nach demselben Muster gestrickt.
Zuerst gilt es die Zerstörungen an Häusern, der Infrastruktur und der Mobilität aufzuzeigen.
Sodann werden Leichname gezeigt. Gerne mit Lebenden, um den Tod begreifbarer zu machen.
Die Bilder der Toten zeigen: Jeden kann es treffen, ob in der Arbeit, alleine zuhause, auf der Straße, beim Einkaufen. Im Krieg macht der Tod keinen Unterschied zwischen den Lebenden.
Dritter Mosaikstein gelungener Propaganda ist aufzuzeigen, dass die Lebenden den Tod nicht wehrlos hinnehmen.
Wichtig ist der Begriff «wehrhaft», denn er knüpft nahtlos an Erzählungen von der «wehrhaften Demokratie» an und erschließt so die breite Teilhabe am Krieg. Wir alle sind Krieg. Wir alle sind wehrhaft. Wir sind eine Kriegsdemokratie!
Je nach Kriegsgebiet finden sich religiöse Momente in den fotografischen Erzählungen. Sie sollen Trost spenden und Hoffnung säen.
Bis der Endsieg errungen ist, leben die Menschen in den Trümmern. Ziellos irren sie durch dystopische Landschaften. Nordkorea will, so las ich es heute in den Zeitungen, Soldaten für den Wiederaufbau in die Ostukraine senden.
Die wahren Künste betrachten nichts mit Verachtung, sie fühlen sich verpflichtet, zu verstehen, nicht zu richten. (Albert Camus)
Fotografien: Abfotografiert aus der Zeitung «The Information Front – Ukrainian Photographers Wittness War in Ukraine».