Manchmal

Manchmal setzte ich mich in ein Straßencafé und trank einen Cocktail und schaute auf das Treiben der Menschen. Wenn es kalt wurde, setzte ich mich ins Innere, nahe dem Fenster, um ungetrübt nach draußen schauen zu können. Heute stand eine Frau vor dem Fenster und schaute herein. Ich weiß nicht, ob sie zu mir hereinschaute. Definitiv schaute sie aber herein. Ich befand mich in dem Kiez, wo B. wohnte. Ich rief ihn an und befragte ihn zu der Frau, doch er kannte sie nicht. Ich bat ihn herzukommen, doch in dem Moment war die Frau spurlos verschwunden. Lediglich in meinen Erinnerungen hatte sie einen Eindruck hinterlassen, und ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Eindruck werde erinnern können, in ein oder zwei oder drei Jahren. Ich wusste im Moment nicht, ob diese Erinnerung für mich wichtig sein würde, noch konnte ich nicht ahnen, wie sich die Welt in fünf Jahren anfühlen würde. Der Kaffee war heiß. Und neben mir saß eine Frau mit gleich drei Kindern. Augenscheinlich waren es ihre, aus ihrem Schoß Geborene. Während zwei der Kinder das taten, was die Erwachsenen taten, spielte das dritte Kind verträumt am Boden sitzend mit einem Faden. Es hob ihn auf, lachte und ließ ihn wieder fallen, um ihn aufzuheben, zu lachen, um ihn wieder fallen zu lassen. Trotz, oder wegen der Hitze, schmeckte der Kaffee nicht sonderlich gut. Ich versuchte zu ergründen, ob er zu dünn geraten war oder einfach von einer schlechten Bohne war oder ob der Brühautomat eine Fehlfunktion oder gar eine Störung hatte, oder ob die Bedienung die Maschine falsch handhabte. Währenddessen gingen Menschen in dem Café ein und aus, gingen Menschen am Fenster des Cafés vorbei, schien die Sonne, fuhren Busse und Autos und Zweiräder die Straße entlang.