USA Vortragsreise

San Francisco

Büttner und FfK, die legendäre Fotogruppe aus der Weltkurstadt Wiesbaden, landeten am frühen Nachmittag in San Francisco (SFO). Der bestellte Mietwagen ist zu klein. Gegen ein saftiges Aufgeld gestattete man ihnen ein Upgrade auf den nächst größeren Wagen.

Kurz nach dem sie im Globe Hostel eingecheckt hatten, begegnete ihnen in der Lobby eine merkwürdige Gestalt. Luziwuzi, so stellte er sich vor, warnte sie, dass San Francisco die Stadt der Terroristen sei. Und bitte, man möge doch seine Wertsachen, und hier zeigte Luziwuzi auf die vielen, prall gefüllten Fototaschen, unter seinem Bett verstauen. Dort seien die Wertsachen sicher.

Alle, so Luziwuzi, seien gerade hier oder irgendwann hier gewesen. Die RAF, die Palästinenser, Action Direct und eigentlich jeder amerikanische Anarchist. Ob wir, so fragte er, nicht Mike Davis Eine Geschichte der Autobombe gelesen hätten?

Nach längerem zureden lies sich Luziwuzi von FfK vor dem Globe Hostel fotografieren.

Luziwuzi vor dem Globe Hostel, San Francicso

Die Historiker streiten noch darüber, ob diese Reise 1984, 1994 oder zu einer ganz anderen Zeit begann und ihre Fortsetzung nahm.

Büttner griff zu seinem Joghurtbechertelefon und kabelte nach New York: «Ich lebe noch, Sascha Büttner». Er hoffte, dass Kampmann sein Kabel erhielt, wusste er doch, dass eben jener verzweifelt nach ihm suchte. On Kawara jedoch fing die Kabel ab, übersetzte diese ins Englische und verschickte sie seinerseits an seine Freunde, zu denen Kampmann nicht zählte. Kampmann erreichte nie ein Kabel von Büttner.

Unterdessen erfuhren die Telegramme und Postkarten von On Kawara bürgerlich-museale Weihen. Kampmann wiederum irrt durch Eurasien auf der Suche nach Büttner.

Luziwuzi, wie er von den Seinen gesehen und fotografiert wurde, zu einer anderen Zeit.

Abends hielt Büttner in einer umfunktionierten Kirche im Stadtteil Haight-Ashbury einen Vortrag über das Leben des Aristokraten Ludwig Viktor von Österreich, der von seinen Eltern liebevoll Luziwuzi genannt wurde. Im Vorprogramm trat Jonathan Richman auf. Das Publikum war begeistert.

Kreuzung Haight St – Ashbury St

Soundtrack: Jonathan Richman,“ I was dancing in a lesbian bar“, Rounder ROUND 9036, 1992


Fotografie von Luziwuzi vor dem Globe Hostel: FfK
Fotografie von Luziwuzi im Sessel: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LudwigVictorAustria.jpg