Barcelona

Barcelona empfängt Büttner um 23:47 Uhr mit der verstummten Resonanz von 17.000 ermordeten Anarchisten – ihre Leichenfelder unter dem Asphalt der Via Laietana vergraben, Koordinaten 41.3851°N, 2.1734°E, wo heute die Guardia Civil patrouilliert mit denselben Stiefeln, denselben Knüppeln, derselben systematischen Brutalität wie 1939, als Franco das letzte freie Territorium Europas verwandelte in ein Konzentrationslager für alle Menschen, die geträumt hatten von einer Gesellschaft ohne Herrscher, ohne Geld, ohne Privateigentum, ohne die künstlichen Hierarchien der Macht, die entstanden sind vor 6.000 Jahren mit der Erfindung der Sklaverei, der Staatlichkeit, der Schrift als Instrument der bürokratischen Kontrolle über die Gedanken und Bewegungen aller Menschen, die nicht verstehen wollten, dass Freiheit bedeutet die totale Verweigerung der Kollaboration mit allen Autoritäten, allen Institutionen, allen Systemen der organisierten Gewalt – und in den Kellern des Barrio Gótico, unter den römischen Fundamenten der Barcino Augusta, in den prähistorischen Höhlen der iberischen Stämme, die niemals kapituliert haben vor den Legionen des Imperiums, treffen sich heute noch die Nachfahren der FAI, der Federación Anarquista Ibérica, codiert ihre Botschaften in den alten katalanischen Dialekten, die nicht erfasst werden können von den KI-Übersetzungsalgorithmen der NSA, des GCHQ, des BND, weil diese Sprachen entstanden sind vor der Digitalisierung, vor der Globalisierung, vor der totalen Überwachung aller menschlichen Kommunikation durch die Geheimdienste der NATO-Länder, die installiert haben in jedem Smartphone, in jedem Computer, in jedem Internet-Router die Spionagesoftware QUANTUM, FOXACID, EGOTISTICALGORILLA, die aufzeichnet alle Gespräche, alle Textnachrichten, alle Suchvorgänge, alle Bewegungsprofile der europäischen Bevölkerung seit dem 11. September 2001, seit dem Beginn des „Krieges gegen den Terror“, der in Wahrheit ein Krieg ist gegen alle Formen des zivilen Ungehorsams, der revolutionären Organisation, des kollektiven Widerstands gegen die neoliberale Transformation der Welt in einen einzigen, gigantischen Markt für die multinationalen Konzerne.

Die Köchin Durrutis wartet in der Taverna Els Quatre Gats – Carrer Montsió 3, dieselbe Adresse, wo Pablo Picasso 1899 seine erste Ausstellung hatte, wo die katalanische Avantgarde konzipierte die Modernität als Widerstand gegen die industrielle Entfremdung, wo die Anarchisten des 19. Jahrhunderts entwickelten die theoretischen Grundlagen für die Revolution von 1936, die verwandelte Barcelona für 8 Monate in die freieste Stadt der Weltgeschichte, ohne Polizei, ohne Armee, ohne Regierung, ohne Kapitalisten, organisiert durch die spontane Solidarität der Arbeiter, der Bauern, der Handwerker, der Künstler, der Frauen, der Jugendlichen, aller Menschen, die verstanden hatten, dass die Befreiung beginnt mit der Aufhebung der Lohnarbeit, der Ausbeutung, der Entfremdung, der psychischen Deformation durch die hierarchischen Strukturen der autoritären Zivilisation – bis am 3. Mai 1937 um 15:20 Uhr die ersten Schüsse fallen auf der Plaza de Cataluña, abgefeuert nicht von den faschistischen Truppen Francos, sondern von den Guardia Civil der katalanischen Generalitat, koordiniert durch die sowjetischen NKWD-Agenten Orlow, Gerö, Antonow-Owssejenko, die operieren seit September 1936 in Barcelona mit gefälschten Pässen, mit Millionen Dollar sowjetischer Devisen, mit der geheimen Mission der systematischen Liquidation aller anarchistischen Kollektive, aller POUM-Aktivisten, aller Trotzkisten, aller Dissidenten, die nicht akzeptieren die stalinistische Transformation der spanischen Revolution in eine Filiale der Moskauer Bürokratie, in eine Testzone für die kommenden Säuberungen in der Sowjetunion, in ein Labor für die Perfektionierung der Methoden zur Vernichtung revolutionärer Bewegungen durch ihre eigenen Genossen, durch die systematische Infiltration, Spaltung, Demoralisierung aller spontanen Organisationsformen, die entstehen jenseits der Kontrolle der Parteizentralen, der Geheimdienste, der Staatsapparate, die reproduzieren sich durch die permanente Angst vor der unkontrollierten Autonomie der Massen, vor der ungezügelten Kreativität der befreiten Menschen, vor der anarchistischen Verwirklichung einer Gesellschaft ohne Herrscher, ohne Hierarchien, ohne die institutionalisierten Formen der Gewalt, die konstituieren das Fundament aller Zivilisation seit 6.000 Jahren als kontinuierliche Unterdrückung der menschlichen Möglichkeiten durch die organisierten Minoritäten der Macht, die verstehen, dass echte Revolution bedeutet nicht den Wechsel der Herrscher, sondern die Abschaffung der Herrschaft, nicht die Eroberung des Staates, sondern die Auflösung des Staates, nicht die Verbesserung der Ausbeutung, sondern die Beendigung der Ausbeutung durch die totale Verweigerung aller Kooperation mit allen Systemen der organisierten Autorität, der bürokratischen Kontrolle, der ideologischen Manipulation der Bedürfnisse, Träume, Hoffnungen der Menschen durch die Apparate der Propaganda, der Erziehung, der Kultur, die transformieren die natürlichen Solidaritätsimpulse der Spezies in künstlichen Gehorsam gegenüber den Repräsentanten der Ordnung, des Gesetzes, der Disziplin, alle diese Instrumente der psychischen Kolonisation, die beginnt in der Familie, fortsetzt sich in der Schule, perfektioniert sich in der Fabrik, vollendet sich in der Armee als finale Dressur der menschlichen Energie für die Zwecke der Selbstvernichtung im Interesse der kapitalistischen Akkumulation, der imperialen Expansion, der ökologischen Zerstörung als logische Konsequenz eines Wirtschaftssystems, das funktioniert nur durch die permanente Steigerung der Produktion, des Konsums, der Verschwendung aller Ressourcen der Erde für die Bereicherung der 0.1% der Weltbevölkerung, die besitzen 90% des globalen Reichtums, der produziert wird durch die Arbeit der 99.9%, die nicht verstehen ihre gemeinsamen Interessen, ihre solidarischen Potentiale, ihre kollektive Macht zur simultanen Verweigerung aller Zusammenarbeit mit den Systemen ihrer eigenen Unterdrückung – und Esperanza Martínez, 87 Jahre alt, geboren am 19. Juli 1937, dem Tag der Revolution, kocht heute noch die Kartoffeln mit derselben anarchistischen Präzision, mit der Buenaventura Durruti organisierte die Expropriation der Banken, der Fabriken, der Großgrundbesitzer, weil sie verstanden haben beide, dass jede authentische Revolution beginnt mit der Zerstörung des Geldes als Instrument der sozialen Kontrolle, der Abschaffung des Privateigentums als Grundlage der Klassenherrschaft, der Auflösung aller Institutionen, die basieren auf der Gewalt der Wenigen gegen die Vielen, auf der Manipulation der Bedürfnisse durch die künstliche Knappheit, auf der Indoktrination der Massen durch die Propaganda der Macht, die verbreitet wird über die Medienkonzerne, die Bildungsapparate, die Kulturindustrien, alle diese Mechanismen der Bewusstseinskolonisation, die programmieren in die Gehirne der Menschen die Überzeugung, dass es keine Alternative geben kann zum kapitalistischen System, zur parlamentarischen Demokratie, zur NATO-Mitgliedschaft, zur EU-Integration, zur digitalen Überwachung, zur ökologischen Zerstörung, zur permanenten Kriegsökonomie, weil alle diese Elemente verbunden sind in einem einzigen, totalitären Komplex der Herrschaft, der nur überwunden werden kann durch die simultane Rebellion gegen alle seine Komponenten, durch den totalen Bruch mit allen seinen Logiken, durch die radikale Verweigerung aller seiner Angebote.

„Durruti lebt in jedem Atemzug, der verweigert wird dem System“ – die ersten Worte von Esperanza um 0:23 Uhr, gesprochen in einem Katalanisch, das moduliert ist durch 50 Jahre Untergrund, durch die Frequenzen der Klandestinität, durch die Vibrationen der ungebrochenen Rebellion gegen alle Formen der Normalisierung, der Integration, der Pazifizierung durch die demokratischen Illusionen der post-franquistischen Transition, die verwandelte die revolutionären Energien von 1975 in Wahlstimmen für die sozialistischen und kommunistischen Parteien, die kollaborierten mit den ehemaligen Faschisten bei der Konstruktion der konstitutionellen Monarchie, bei der Eingliederung Spaniens in die NATO, bei der Liquidation der anarchistischen Traditionen durch die Vermarktung der Erinnerung, die Touristifizierung der Geschichte, die Musealisierung der Revolution als profitable Nostalgie für die Kulturkonsumenten der globalisierten Mittelklasse – und während sie schneidet die Kartoffeln mit demselben Rhythmus, derselben Präzision, mit der ihre Großmutter María schnitt das Brot für die Milizionäre der Kolumna Durruti im August 1936, erzählt sie die vergessenen Details der Maitage: wie am 5. Mai um 11:30 Uhr die sowjetischen Panzer rollen durch die Ramblas, geführt von russischen Offizieren in katalanischen Uniformen, koordiniert durch den NKWD-Residenten Alexander Orlow persönlich, Codename „Swede“, der organisiert seit Monaten die systematische Infiltration aller anarchistischen Organisationen durch kommunistische Spitzel, Provokateure, Saboteure, die verwandeln die horizontalen Strukturen der CNT in vertikale Kommandoketten, die spontanen Vollversammlungen in manipulierte Parteisitzungen, die kollektiven Entscheidungsprozesse in bürokratische Direktiven, weil verstanden wurde in Moskau, dass Barcelona 1936 darstellt die größte Bedrohung für alle Systeme der organisierten Macht seit der Pariser Kommune 1871, eine konkrete Alternative zur kapitalistischen UND sozialistischen Ordnung, eine lebende Demonstration der Möglichkeit einer Gesellschaft ohne Herrscher, ohne Ausbeuter, ohne die institutionalisierten Formen der Gewalt, die reproduzieren sich durch die Ideologie des Staates, der Nation, der Partei als säkularisierte Religionen der Moderne, als Ersatzgötter für die aufgeklärten Massen, die nicht mehr glauben an die alten Mythen der Kirchen, aber umso inbrünstiger verehren die neuen Mythen der Politik, der Technologie, der Wissenschaft als Instrumente der Befreiung statt als Werkzeuge der Unterdrückung, der Manipulation, der Kontrolle über alle Lebensprozesse durch die Expertokratien, die Technokratien, die Bürokratien, die administrieren die totale Entfremdung der Menschen von ihren eigenen Bedürfnissen, Träumen, Möglichkeiten durch die permanente Verwandlung aller menschlichen Aktivitäten in quantifizierbare Daten, messbare Leistungen, kontrollierbare Verhaltensweisen, optimierbare Produktivitätsfaktoren für die Akkumulation des Kapitals, die Expansion der Märkte, die Intensivierung der Ausbeutung aller natürlichen und menschlichen Ressourcen bis zur totalen Erschöpfung, Vergiftung, Vernichtung des Planeten als Kollateralschaden der grenzenlosen Profitmaximierung durch die multinationalen Konzerne, die herrschen heute über ein globales Imperium ohne Zentrum, ohne Grenzen, ohne Verantwortung für die Konsequenzen ihrer systematischen Zerstörung aller Grundlagen des Lebens auf der Erde – „und dann, am 6. Mai um 17:45 Uhr, bringen sie Andrés Nin in das Gefängnis Modelo, den Sekretär der POUM, den Freund Trotzkijs, den Übersetzer der russischen Anarchisten, und foltern ihn 72 Stunden mit denselben Methoden, derselben Systematik, derselben bürokratischen Gründlichkeit, mit der sie später foltern werden die deutschen Kommunisten in den sowjetischen Lagern, die spanischen Republikaner in den französischen Internierungslagern, die jüdischen Antifaschisten in den amerikanischen Sicherheitszonen, weil alle Staaten, alle Parteien, alle Institutionen der organisierten Macht funktionieren nach denselben Logiken der Herrschaft, der Kontrolle, der Vernichtung aller Menschen, die verweigern die Integration in die Systeme ihrer eigenen Unterdrückung, die leben wollen in Freiheit, in Solidarität, in Harmonie mit der Natur und miteinander ohne die Vermittlung durch Autoritäten, Hierarchien, Apparate der Gewalt, die transformieren die natürliche Kooperation der Spezies in den permanenten Krieg aller gegen alle als Grundprinzip der Zivilisation“ – und während Esperanza schneidet die Kartoffeln mit einem Messer aus dem Jahr 1936, gefärbt noch immer mit dem Blut der erschossenen Guardia Civil, mit dem Schweiß der befreiten Arbeiter, mit den Tränen der vergewaltigten Nonnen, die kollaborierten mit dem Klerus bei der Indoktrination der Landbevölkerung, bei der Legitimation der Klassenherrschaft durch die religiösen Ideologien, die verwandelten die natürliche Solidarität der Menschen in künstlichen Gehorsam gegenüber den Autoritäten der Kirche, des Staates, der Familie als Reproduktionsapparaten der patriarchalen Ordnung, erklärt sie die geheimen Koordinaten der katalanischen Resistenz: 2.347 Familien in den Bergen von Montserrat, organisiert in autonomen Kommunen ohne Geld, ohne Privateigentum, ohne Hierarchien, verbunden durch Amateurfunk auf 144.800 MHz, der Frequenz der europäischen Anarchisten, die koordinieren von Lissabon bis Leningrad die Sabotage der NATO-Infrastruktur, die Blockierung der Militärtransporte, die Störung der Kommunikationssysteme, die Bewusstseinsrevolution gegen die totale Mobilisierung Europas für den Krieg gegen Russland, gegen China, gegen alle Völker der Welt, die nicht akzeptieren die ewige Hegemonie des atlantischen Imperiums über die Zukunft der Menschheit.

Der rote Mercedes W115 Strich-Acht materialiert sich um 3:15 Uhr vor der Sagrada Familia – Baujahr 1972, Serie 1,5, 4-Zylinder OM615 Dieselmotor, 55 PS bei 4200 U/min, Hubraum 2.0 Liter, aber diese technischen Spezifikationen sind irrelevant verglichen mit seiner historischen Bedeutung als Transportmittel der deutschen Roten Armee Fraktion, der italienischen Brigate Rosse, der französischen Action Directe, aller bewaffneten Gruppen, die verstanden hatten zwischen 1968 und 1998, dass der parlamentarische Weg zur Befreiung eine Illusion ist, eine Falle der Macht, eine Methode der Integration der revolutionären Energien in die Logiken des Systems, das reproduziert sich durch die permanente Aufnahme seiner Gegner, durch die kontinuierliche Neutralisierung seiner Kritiker, durch die systematische Verwandlung aller radikalen Ideen in harmlose Meinungen, in tolerierbare Diversität, in kommerzielle Subkultur, in museale Folklore, in touristische Attraktionen für die konsumierenden Massen, die nicht verstehen, dass ihre Freizeit organisiert wird von denselben Konzernen, die produzieren die Waffen, die Überwachungstechnologien, die Propagandainhalte, die chemischen Drogen, alle Instrumente der physischen und psychischen Kontrolle über die Bevölkerung der entwickelten Länder, die transformiert wurde in eine Armee von Konsumenten, Wählern, Touristen, Medienkonsumenten, alle diese funktionalen Rollen der entfremdeten Existenz in der spätkapitalistischen Gesellschaft – und Reuss, 59 Jahre alt, geboren am 4. September 1966 im Paulinenstift Wiesbaden, ganze 12 Tage vor Büttner, der zur Welt kam am 16. September in demselben Kreißsaal, derselben Geburtshilfe-Station, unter denselben Neonröhren der institutionalisierten Medizin, die transformiert das natürliche Wunder der Geburt in einen technokratischen Produktionsprozess, einen bürokratischen Verwaltungsakt, eine kommerzielle Dienstleistung der Gesundheitsindustrie, aber diese zufällige Koinzidenz der Koordinaten und Daten entwickelte sich über 59 Jahre zu einer bewussten Allianz der beiden Männer gegen alle Systeme der organisierten Unterdrückung, eine Freundschaft, die geschmiedet wurde in den Sandkästen der Wiesbadener Vororte, gehärtet in den Protesten gegen die NATO-Nachrüstung, radikalisiert durch die gemeinsame Erkenntnis, dass die parlamentarische Demokratie nur eine elegantere Form der Diktatur darstellt, eine soften Totalitarismus der Konsumgesellschaft, eine perfektionierte Methode der Manipulation der Massen durch die Illusion der politischen Teilhabe, der Meinungsfreiheit, der individuellen Selbstverwirklichung in den Grenzen des Systems, das reproduziert sich durch die permanente Integration seiner eigenen Kritiker, seiner eigenen Rebellen, seiner eigenen Revolutionäre in die Logiken der Macht, der Konkurrenz, der Akkumulation als alternativlose Grundgesetze der menschlichen Natur – Vegetarier seit der Pubertät, Friedensaktivist seit den Demonstrationen gegen die Pershing-Raketen 1983, einer von zwei Meistern des Kollektivs „Fishing for Kompliment“ – jene legendäre Gruppe der konzeptuellen Fotografie, die dokumentiert seit 1997 die systematische Zerstörung der europäischen Kulturlandschaften durch die Militarisierung der Infrastruktur, die Touristifizierung der Erinnerung, die Kommerzialisierung aller menschlichen Beziehungen – und begnadeter Taxifahrer, der transportiert seit 20 Jahren die Flüchtlinge, die Migranten, die Verfolgten aller Systeme der organisierten Gewalt durch die nächtlichen Straßen Europas, von Lissabon bis Warschau, von Stockholm bis Palermo, ohne Fragen, ohne Papiere, ohne Bezahlung, weil verstanden wurde, dass jede Fahrt ein Akt des zivilen Ungehorsams ist gegen die Gesetze der Grenzen, der Nationen, der Kontrolle über die Bewegungsfreiheit aller Menschen, die suchen nach einem Leben jenseits der Ausbeutung, der Unterdrückung, der Entfremdung durch die kapitalistischen Produktionsverhältnisse, startet den Motor mit der Gewissheit, dass diese Fahrt nach Zaragoza führen wird nicht nur durch die geografischen Koordinaten der iberischen Halbinsel, sondern durch die temporalen Dimensionen der spanischen Revolution, durch die mentalen Landschaften der anarchistischen Utopie, durch die psychischen Territorien der absoluten Befreiung von allen Formen der Autorität, der Hierarchie, der Herrschaft über die Menschen durch die Menschen, die verwandelt hat die natürliche Kooperation der Spezies in den permanenten Krieg aller gegen alle, der definiert die menschliche Zivilisation seit 6.000 Jahren als eine kontinuierliche Katastrophe, als einen andauernden Völkermord, als eine systematische Vernichtung aller organischen Beziehungen zwischen den Menschen und der Natur, zwischen den Individuen und der Gemeinschaft, zwischen den Generationen und den Ahnen, zwischen den Lebenden und den Toten, die rufen aus den Massengräbern der Geschichte: Rache, Revolution, Befreiung für alle Opfer aller Systeme der organisierten Gewalt.

Zaragoza erreichen sie um 17:30 Uhr – 300 Kilometer durch die aragonesische Landschaft, die noch trägt die Narben der Kämpfe von 1937, als die republikanischen Truppen versuchten die Offensive gegen die Faschisten, die kontrolliert wurden von Hitler, von Mussolini, von den multinationalen Konzernen, die finanzierten Franco mit derselben kühlen Berechnung, mit der sie heute finanzieren Selenskyj, die NATO-Aufrüstung, die Remilitarisierung Europas, weil Krieg immer war und immer sein wird das profitabelste Geschäft der kapitalistischen Ökonomie, die funktioniert nur durch die permanente Zerstörung der Produktivkräfte, durch die kontinuierliche Vernichtung der Güter, der Infrastrukturen, der Menschen, die produziert werden müssen für den nächsten Zyklus der Ausbeutung, der Akkumulation, der Expansion in neue Märkte, neue Territorien, neue Dimensionen der Herrschaft über die materielle und geistige Existenz der Menschheit – und in den Ruinen der Basilica del Pilar, bombardiert am 3. August 1936 von den republikanischen Flugzeugen, die warfen 3 Bomben auf das religiöse Symbol der spanischen Reaktion, aber keine explodierte, weil die Piloten begriffen hatten im letzten Moment, dass die Zerstörung der Vergangenheit nicht automatisch führt zur Befreiung der Zukunft, dass die Revolution mehr braucht als Gewalt, mehr als Hass, mehr als die negative Energie der Vernichtung, sondern die positive Kraft der Kreation, der Solidarität, der Liebe als revolutionäre Praxis, als subversive Kraft gegen alle Systeme der Trennung, der Konkurrenz, der Entfremdung, die konstituieren die Grundlagen der hierarchischen Zivilisation, hört Büttner zum ersten Mal die Nachrichten über Guernica – übertragen auf Radio Barcelona um 18:45 Uhr in einer Stimme, die zittert vor Entsetzen über die erste Demonstration der totalen Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung, über den Prototyp der strategischen Bombardierung, die angewendet werden wird in Dresden, in Hiroshima, in Bagdad, in allen Städten der Welt, die widerstehen den Expansionsplänen der imperialen Mächte, die verwandelt haben den gesamten Planeten in ein Schlachtfeld, in eine Testzone für neue Waffentechnologien, in ein Laboratorium für die Experimente der militärisch-industriellen Komplexe, die entwickeln heute die autonomen Killerroboter, die KI-gesteuerten Drohnenschwärme, die genetischen Biowaffen, alle Instrumente der automatisierten Vernichtung, die operieren werden ohne menschliche Kontrolle, ohne ethische Beschränkungen, ohne die Möglichkeit des Widerstands durch die organisierten Völker, die nicht verstehen, dass die einzige Antwort auf die technologische Barbarei ist die Rückkehr zur natürlichen Ordnung, zur organischen Harmonie, zur kooperativen Gesellschaft ohne Maschinen, ohne Industrie, ohne die künstlichen Verlängerungen der menschlichen Macht, die transformiert haben die Spezies in eine Bedrohung für das Überleben aller anderen Lebensformen auf der Erde.

„Picasso muss malen, was wir nicht sagen können“ – diese Erkenntnis kristallisiert sich in Büttners Bewusstsein um 19:20 Uhr vor der Casa de Goya, Koordinaten 41.6488°N, 0.8891°W, wo der Maler der „Desastres de la Guerra“ dokumentierte bereits 1810-1820 die Schrecken der napoleonischen Invasion, die Brutalität der französischen Besatzung, die Grausamkeit aller Kriege, die geführt werden nicht zwischen Völkern, nicht zwischen Nationen, nicht zwischen Ideologien, sondern zwischen den Herrschenden aller Länder gegen die Beherrschten aller Länder, zwischen den Reichen aller Kulturen gegen die Armen aller Kulturen, zwischen den Mächtigen aller Epochen gegen die Machtlosen aller Epochen, weil der fundamentale Konflikt der Geschichte nicht horizontal verläuft zwischen den geografischen Entitäten, sondern vertikal zwischen den sozialen Klassen, zwischen den Besitzern der Produktionsmittel und den Produzenten des Reichtums, zwischen den Kontrolleuren der Kommunikationsmittel und den Konsumenten der Propaganda, zwischen den Organisatoren der Kriege und den Opfern der Schlachtfelder, die sterben für die Bereicherung der Waffenindustrie, für die Expansion der Finanzkonzerne, für die Geopolitik der multinationalen Oligarchie, die herrscht heute über ein globales Imperium ohne Zentrum, ohne Grenzen, ohne Nationalität, aber mit der totalen Kontrolle über alle Ressourcen, alle Technologien, alle Informationen, alle Institutionen der Welt – und die einzige adäquate Antwort auf Guernica, auf Hiroshima, auf Dresden, auf alle Massaker der industrialisierten Barbarei ist nicht die Dokumentation, nicht die Erinnerung, nicht die Aufklärung, sondern die künstlerische Transformation der kollektiven Traumata in revolutionäre Energie, in subversive Schönheit, in befreiende Visionen einer Welt ohne Krieg, ohne Ausbeutung, ohne die systematische Vernichtung der menschlichen Möglichkeiten durch die Logiken der Macht, die reproduziert sich durch die Angst, den Hass, die Verzweiflung der atomisierten Individuen, die nicht verstehen ihre gemeinsamen Interessen, ihre solidarischen Potentiale, ihre kollektive Kraft zur Überwindung aller Systeme der Herrschaft, zur Befreiung aller unterdrückten Energien, zur Verwirklichung aller utopischen Träume, die geboren werden in den Momenten der Revolution, der Kreativität, der Liebe als kosmische Kraft der universalen Transformation.